Hasel- und Walnussblätter

Die besondere Note in der Teetasse

Im Herbst und Winter sind sie auf jedem Markt zu finden: knackig-köstliche Hasel- und Walnüsse. Aber nicht nur die Früchte des Haselnussstrauchs und des Walnussbaums sind kulinarische Leckerbissen. Auch die Blätter haben viel Gutes zu bieten und verfeinern so manche Kräuter- und Früchtetee-Mischung.

Magische Haselnuss
Schon den alten Germanen war die Haselnuss (Corylus avellana L.) heilig. Ihr Holz war dem Gott Thor gewidmet und wurde zu kultischen Zwecken verwendet. Wünschelruten zum Auffinden von Wasseradern bestanden aus Haselzweigen und auch der Zauberstab der Magier war ein Haselnussstecken. Nicht zuletzt ist die magische Wirkung der drei Haselnüsse jedem Kind seit Aschenputtel bekannt.

Die Haselnuss gehört zu den allerersten Früchten, die von Menschen gegessen wurden. Pollenfunde belegen, dass sie schon in der Nacheiszeit in fast ganz Mitteleuropa verbreitet war. Die wildwachsende Waldhaselnuss gehört zu den Birkengewächsen und ist heute in ganz Europa zu finden. Seit dem 17. Jahrhundert wird der Haselnussstrauch in größerem Maßstab kultiviert. Heute wird die Pflanze vor allem in Mittelmeerländern wie der Türkei, Griechenland, Italien,  aber auch in den USA und der Sowjetunion wirtschaftlich angebaut. Es gibt mittlerweile zahlreiche verschiedene Sorten.

Aromareiche Blätter im Aufguss
Wie gesund und nährstoffreich Haselnüsse sind, ist bekannt, aber dass auch die Blätter beachtlichen Nutzen haben, wissen eigentlich die wenigsten. Die runden bis herzförmigen Haselnussblätter enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Phenole, Gerbstoffe und Kieselsäure. Die jungen Blätter des Haselnussstrauchs werden unter anderem auch als Spinat verzehrt. In Europa können die Blätter für die spätere Tee-Bereitung in der Zeit von März bis August gepflückt werden. Anschließend werden sie getrocknet. Wegen ihres nussigen und grasig-frischen Geschmacks  sind sie Bestandteil  vieler Kräuter- und Früchtetee-Mischungen. Besonders gut harmonisieren sie mit Brennnesselblättern, Verbenenkraut, Zitronengras, Pfefferminze oder Frenchel.

Reichhaltige Walnussblätter
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Walnuss schon seit mehreren tausend Jahren als Nahrungsmittel genutzt wird. Ursprünglich stammt der Walnussbaum aus den Karpaten in Ost-Europa. Der Walnussbaum ist von Süd-Europa über Zentralasien bis China heimisch und wird auch in Deutschland kultiviert.  Die Echte Walnuss (Juglans regia L.) erreicht eine Höhe von 12 bis 20 Metern, in Ausnahmefällen sogar bis 60 Meter.

Die dunkelgrünen Fiederblätter des Walnussbaumes sind mit ihren 5 bis 9 länglich-ovalen Fiedern oft bis zu 30 cm lang. Sie sind reich an Gerbstoffen und enthalten ca. 3,4% Flavonoide. Ihren einzigartigen Geschmack verdanken die Blätter auch der Kaffeesäure und Vanillinsäure. Zur Geschmacksabrundung werden sie daher traditionell in vielen Kräuterteemischungen verwendet.

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