Kunterbunter Genuss in Grün
Bei Minze assoziieren die meisten von uns wahrscheinlich die Pfefferminze mit ihrem typischen scharfen, kühlen Geschmack und den glatten grünen Blättern. Dabei findet ihre krausblättrige Schwester, die Krauseminze (Mentha spicata L.), heute ebenso vielfältige Verwendung, vor allem in der Küche, in der Kräuterheilkunde und in der Mundhygiene. Im Gegensatz zum deutschen Namen der mildaromatischen Pflanze, die auch als Ährenminze, Grüne Minze, Rossminze oder Frauenminze bezeichnet wird, ist ihre englische Bezeichnung ungemein populär: Spearmint. Den Ruhm verdankt sie einem Kaugummi mit dem Namen Spearmint, welches seit den fünfziger Jahren in den USA mit ihrem Öl produziert wird.
Erfrischend ohne Menthol
Die Krauseminze, die zu der Familie der Lippenblütler gehört, wächst in verzweigten 30 - 60 cm hohen Stängeln. Im August und September trägt sie wie die Pfefferminze hellviolette Blüten, die an Ähren erinnern. Trotz des ähnlichen Aussehens haben die beiden Minze-Arten einen entscheidenden Unterschied: Im Gegensatz zur Pfefferminze enthält die Krauseminze kein Menthol. Ihr Geschmack ist daher nicht scharf, sondern süßlich frisch und beim Zerreiben der Blätter entsteht der typische milde Spearmint-Duft.
Ursprünglich stammt die Krauseminze wahrscheinlich aus dem Mittelmeergebiet, wo sie jedoch kaum noch vorkommt. Sie wächst heute vorwiegend kultiviert und zwar in Nordamerika, China, Indien und England.
Vielerorts vielseitig geschätzt
Die Krauseminze ist schon seit Urzeiten bekannt und fand damals die unterschiedlichsten Verwendungen. So wurde sie zum Beispiel in altägyptischen Gräbern, zu Kränzen verarbeitet, als Grabbeigabe verwendet. Die Griechen in der Antike wiederum nahmen sie gern zum Aromatisieren des Badewassers.
Darüber hinaus sind die hübschen Blätter rund um den Globus als Küchenkraut geschätzt, besonders in England, Südosteuropa und in der Türkei kommt sie gern beim Kochen zum Einsatz. Krauseminze ist überdies oft ein Bestandteil von Teemischungen, zum Beispiel in Verbindung mit anderen Kräutern oder mit grünem Tee, denen sie ihr beliebtes Aroma verleiht.
Würzig wohltuend
Als Kräutertee pur oder in Verbindung mit Angelikawurzel und Liebstöckel gilt Krauseminze als vorzügliches Getränk bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden. Diese Wirkung verdankt sie dem ätherischen Öl Carvon, das auch in großen Mengen im Kümmel enthalten ist und deshalb "Kümmelöl" genannt wird. Da die Krauseminze kein Menthol enthält, schmeckt der Tee weniger scharf und wird von Kindern gern getrunken. Die Krauseminze empfiehlt sich daher nicht nur als wohlschmeckendes, sondern auch als wohltuendes Getränk für die ganze Familie.