Mate

Mate – aus Argentinien

Mate ist fester Bestandteil der argentinischen Kultur und aus dem Leben der meisten Einheimischen nicht wegzudenken. Der koffeinhaltige Kräutertee findet auch hierzulande immer größere Freundeskreise. Die eine oder andere der in Deutschland genossenen Tassen haben ihren Ursprung in dem südamerikanischen Land, denn Argentinien ist bei den Produktionszahlen und im Export führend. So hat Mate als „Wirtschaftsgut“ in Argentinien gleich in mehrfacher Hinsicht eine prominente Rolle: Es wird kaum eine geschäftliche Besprechung abgehalten, bei der das Mate-Trinkgefäß nicht die Runde macht.

Mate-Tee wird aus den Blättern des gleichnamigen Strauchs (Ilex paraguariensis A. St.-Hil.), einer Stechpalmenart, zubereitet. Das Hauptanbaugebiet Argentiniens liegt in der Provinz Misiones im Norden des Landes. Die jährliche Produktionsmenge beträgt rund 300.000 Tonnen, wobei die Hauptmenge im Land selbst konsumiert wird. Knapp 20 % gehen in den Export, hauptsächlich in die arabischen Länder. 80 % der Argentinier trinkt mindestens einmal pro Woche Mate-Tee, der Jahres-pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 6,4 kg. So wundert es nicht, dass Argentinien zwar Hauptproduzent dieses Aufgussgetränks ist, die meisten Produkte auf dem deutschen Markt jedoch aus Brasilien kommen. Der Mate Verbrauch in Deutschland liegt im Jahr 2017 bei ca. 220 Millionen Tassen (auf Basis von 3g pro Tasse).

Was der Mate-Genießer begehrt
Die mit Abstand meisten Sorten stammen aus Argentinien. Über 30 verschiedene Mate-Tee-Variationen werden angeboten, die sich in der Intensität (mild oder kräftig), pur oder mit Zusätzen (Pomelo, Orange, Zitrone, Minze, etc.) sowie mit oder ohne Blätterstängel („Con Palo“ oder „Sin Palo“) unterscheiden.

Dass Mate-Tee fast rund um den Globus so beliebt ist und zu jeder Tageszeit gerne genossen wird, liegt auch an seinen Inhaltsstoffen. Das Koffein im Mate wird nicht, wie z.B. beim Konsum von Kaffee, rasch und vollständig aufgenommen, sondern langsam an den Körper abgegeben. Auf diese Weise wird der Organismus in einen angenehm angeregten, nicht unruhigen Zustand versetzt. Die Blätter enthalten die für die Ernährung wichtigen Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium, Zink und Eisen sowie verschiedene Gerbstoffe, die antioxidativ wirken und gesundheitsförderlich sein sollen.

9 Monate „Reifezeit“
Der immergrüne Mate wird zweimal im Jahr geerntet und in vier Schritten aufgearbeitet. In einem Drehrohrofen kommt das Frischgut für etwa 10 Sekunden in direkten Kontakt mit Holzfeuer und wird hier um die 400 °C heiß. Über einen offenen Bandtrockner erfolgt die für den Geschmack wichtige Zwischenabkühlung bis zur anschließenden endgültigen Trocknung. Der gesamte Prozess dauert ca. 5 Stunden. Abschließend wird der Mate grob zerkleinert und auf einer Siebmaschine von Staub und Ästen befreit. Nach diesem Prozess wartet auf die Ware eine mindestens 9 Monate lange Lagerung, um die auf 1,5 % reduzierte Feuchte wieder auf ca. 7,5 % ansteigen zu lassen und die ausreichende Oxidation herbeizuführen, die über den gewünschten Geschmack des Mate-Tees entscheidet. Dieser, als Yerba mate canchada bezeichnete Tee wird zu einer feinkörnigen Ware verarbeitet, die für das althergebrachte Mate-Zeremoniell benötigt wird.

Gesellig-genussvoller Brauch
Für die traditionelle Zubereitung des herben Mate-Tees benötigt man ein Mate-Gefäß (Mate), Mate-Tee-Blätter (Yerba), ein Trinkröhrchen (Bombilla) mit einem Sieb am Ende und sprudelnd kochendes Wasser. Die Yerba wird in das Trinkgefäß gefüllt, geschüttelt, um die feinen von den groben Teilchen zu trennen, dann leicht befeuchtet. Nachdem die Bombilla eingeführt wurde, wird mit heißem Wasser aufgegossen. Dieser erste Aufguss schmeckt recht bitter und wird von dem Gastgeber getrunken. Es ist ein Zeichen von Respekt, diesen nicht den Gästen anzubieten. Danach wird das Gefäß wieder mit heißem Wasser aufgefüllt und an den nächsten weitergereicht, der es austrinkt und dem cebador, dem „Zeremonienmeister“, zum Auffüllen zurückgibt. Das Ritual wird viele Male wiederholt bis die Mate-Blätter aufgebraucht sind. Man erkennt es daran, dass beim Aufgießen keine Bläschen mehr aufsteigen und die Blätter oben schwimmen.

Das Mate-Tee-Ritual ist in Argentinien, wie auch einigen anderen südamerikanischen Ländern, sehr verbreitet und genussreicher Bestandteil des Alltags. Mate wird mit und ohne Zucker gereicht sowie auch eiskalt getrunken.

Aber auch ohne die Zeremonie der typisch südamerikanischen Zubereitung ist Mate ein Genuss. Als lose Ware oder Teebeutel wird er in Europa angeboten und ist somit je nach Vorliebe schnell oder mit Ritual zubereitet.

Nicht nur in Südamerika gilt Mate-Tee als außergewöhnliches Getränk mit fabelhaften Eigenschaften. So werden ihm auch hierzulande viele gute und gesunde Wirkungen, darunter stärkende, belebende und antioxidative, zugesprochen sowie die Unterstützung jeder Diät. Zahlreiche Studien haben sich mit den Inhaltsstoffen des Strauches beschäftigt, um Wunsch von Wirklichkeit zu trennen. Der Stand der Forschung ist dabei durchaus nicht so unumstritten, wie man annehmen kann.

Mate
Mate-Tee wird aus den Blättern des gleichnamigen Strauches (Ilex paraguariensis A. St.-Hil.) zubereitet. Die natürlicherweise im Unterholz wachsende Pflanze fühlt sich in den Hochebenen Südamerikas, zwischen dem 20. und 30. Breitengrad, d. h. im Süden Brasiliens, in Paraguay, Uruguay, Bolivien sowie im nördlichen Argentinien wohl. Für die Verarbeitung zum Tee werden ganze Zweige kurzzeitig Temperaturen von rund 300°C ausgesetzt. Anschließend werden die Blätter bei ca. 80° - 100°C bis zu 24 Stunden getrocknet, dann geschnitten oder zu Pulver gemahlen. Durch diese ursprüngliche Verarbeitung erhält der Mate-Tee seinen typisch rauchigen Geschmack.

"Brot" der Indios
In den Legenden der Eingeborenen Südamerikas, der Indio Guarani, wurden bereits vor 1000 Jahren die hilfreichen Eigenschaften von Mate beschrieben. Demnach soll das dunkelbraune Getränk anregend sein, stark und kräftig machen und außerdem den Hunger dämpfen. In den Überlieferungen heißt es, dass sich die Indios auf tagelangen Streifzügen ausschließlich von Mate ernährten, ohne an Stärke zu verlieren. Jesuiten waren die ersten, die sich wissenschaftlich mit der Wirkung des Strauches beschäftigten. Während ihrer missionarischen Tätigkeit in Südamerika im 16. und 17. Jahrhundert bauten sie Mate erstmalig in größeren Plantagen an.

Wundermittel oder Legende?
Bis heute liegen seit den ersten Erkenntnissen der Jesuiten zahlreiche Studien vor, die immerhin einige der Attribute belegen konnten. Die beobachtete anregende Wirkung, legendär gegen „körperliche und geistige Ermüdung“, lässt sich auf den Gehalt an Koffein zurückführen. Dieses in Mate enthaltene Koffein wird durch spezielle Verbindungen mit anderen Wirkstoffen langsam an den Körper abgegeben, wodurch seine belebende Wirkung länger anhält und es als besonders verträglich empfunden wird.

Eine Erklärung für die Überlieferung, dass Mate von den Guarani Indios als Nahrungsmittelersatz verwendet wurde, könnte der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen sein. Die ermittelten Werte schwanken aber sehr stark, was in den verschiedenen Anbauregionen und Verarbeitungen begründet ist. Einig ist man sich lediglich in Bezug auf das Vitamin C, das nicht in hohen Dosen enthalten ist, sowie im Bezug auf das essentielle, also lebensnotwendige, Spurenelement Mangan, das häufig in hohen Dosen gemessen wurde.

Tendenz gut – weitere Forschungen nötig
Die in Mate in großen Mengen enthaltenen Caffeoylchinasäuren bewirken einen weiteren positiven Effekt: die antioxidative Wirkung. In Tests konnte belegt werden, dass er mit der Wirkung von grünem Tee vergleichbar ist. Nicht zuletzt wurden die positiven Aspekte von Mate in Zusammenhang mit Gewichtsreduktion vielfach untersucht und konnten auch in geringem Umfang belegt werden. Jedoch die großen Unterschiede in den Blättern erschwerten auch hier bislang eine rationale Bewertung.

So bleibt das „grüne Gold der Indios“ noch eine Weile sagenhaft. Bis neue spannende Ergebnisse vorliegen, kann sich jeder Mate-Genießer an den Legenden orientieren. Es ist zwar noch nicht alles belegt, aber eben auch nicht widerlegt. Zweifellos und unumstritten bietet Mate belebenden Genuß.

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