Anbaugebiet: Republik Korea (Südkorea)

Republik Korea (Südkorea)

Wann Tee das erstmalig Korea erreichte, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutlich kannte man Tee in Korea bereits vor Christus Geburt. Es dauerte allerdings bis zum 6. oder 7. Jahrhundert n. Chr., bis Tee endgültig Teil der koreanischen Kultur wurde. Wahrscheinlich brachten buddhistische Mönche wiederholt Teesamen von ihren Besuchen der vielen Buddhismus-Schulen in China mit nach Korea, wo sie gepflanzt wurden.

Der Durchbruch kam allerdings erst im Jahre 828 n. Chr., als unter der Herrschaft des Königs Heungdeok (826-836) die Beschaffung von Teesamen aus China beordert wurde. Diese Samen wurden am Jiri-Berg gelegenen Ssangye-Tempel im heutigen Landkreis Hadong gepflanzt.

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Hadong

Fläche
1.014 ha
Teesorten
Der größte Teil des produzierten Tees (ca. 95 %) ist grüner Tee.
Höhenlage
100 – 800 Meter
Hadong

Hadong

Hadong ist ein Landkreis in der Provinz Süd-Gyeongsang im Südosten Südkoreas. Hadong liegt im Südwesten der Provinz Süd-Gyeongsang und grenzt im Westen an die Provinz Süd Jeolla. Im Norden Hadongs liegt der Jiri-Berg sowie der Jirisan-Nationalpark, der neben dem Jiri Berg (zweithöchster Berg Südkoreas und gleichzeitig höchster Berg auf dem südkoreanischen Festland) weitere Gipfel beheimatet. Der Nationalpark selbst liegt im Grenzgebiet der drei Provinzen Süd Jeolla (Jeollanam-do), Nord Jeolla (Jeollabuk-do) und Süd-Gyeongsang (Gyeongsangnam-do).

Obwohl Tee in Korea schon vor dem 9. Jahrhundert präsent war, wird davon ausgegangen, dass die Pflanzungen rund um den Ssangye-Tempel am Jiri-Berg den ersten Teegarten Koreas darstellen. In diesem Teegarten steht heute noch ein Teebaum, der noch der ersten Pflanzung aus dem 9. Jahrhundert entstammt. Damit gehört dieser Baum mit seinen über 1.000 Jahren zu den ältesten Teebäumen Koreas. In und um alte Tempelanlagen wachsen auch heute noch (semi)wilde Teepflanzen, die von den Menschen in der Region gepflegt und bewirtschaftet werden. Darüber hinaus gibt es in Hadong einige kleine, kommerzielle Teegärten.

Der Teeanbau in Hadong ist kleinbäuerlich geprägt. Die Tee Plantagen sind i.d.R. kleiner als die in den anderen Teeanbauregionen. Eine koreanische Tee Plantage ist im Schnitt kleiner als 1 Hektar. Geerntet wird ausschließlich per Hand. Auch die Verarbeitung erfolgt i.d.R. in Handarbeit. Die moderne und maschinelle Teeverarbeitung spielt anders als in anderen Teeanbauregionen Südkoreas in Hadong eine untergeordnete Rolle.

Hadong ist die vielleicht traditionsreichste und ursprünglichste Teeanbauregion Koreas.

Haupterntezeit

Die besten Qualitäten werden von April bis Ende Mai/Anfang Juni geerntet. Mindere Qualitäten werden auch bis in den Spätsommer bis Frühherbst hinein geerntet.

Klima

In Hadong herrscht ein mildwarmes Klima, begünstigt von warmen Winden vom Fluss Seomjin und der im Süden Hadongs gelegenen Koreastraße. Außerdem blockieren der Berg Jiri und sein steiler Bergpass im Norden Hadongs den vom Norden her auftretenden kalten Wind im Winter, was zu wenig Frost und einem frühen Austrieb der Teeblätter führt.

Die tägliche Temperaturspanne ist mit 15,4℃ recht groß und das reichlich vorhandene Wasser des Seomjin sorgt für eine lange Periode nebliger Tage. Der feuchte Nebel, der sich entlang der Flussläufe bildet, kühlt den im Sommer aufgewärmten Boden und hält die Erde feucht, was optimale Bedingungen für den Teeanbau schafft. Im Sommer, in der Zeit zwischen Juli und August, wird das Klima durch den Monsun beeinflusst. In dieser Zeit sind die Niederschlagsmengen am höchsten. Der wärmste Monat ist der August.

Gelände/Lage

Die wichtigsten Teeanbaugebiete Hadongs befinden sich im Nordwesten des Kreises, in der Region an den südlichen Ausläufern des Berges Jiri sowie den anderen hohen Gipfeln Hadongs. Diese Region ist zum überwiegenden Teil hügelig bis gebirgig und weist mitunter sehr steile Berghänge auf. Die traditionellen Teefelder befinden sich vor allem an den Hängen in den Tälern des Seomjin-Flusses sowie der kleineren Bäche und Flüsse der Region.

Böden

Die Böden der Teeanbauregion im Nordwesten Hadongs bestehen zum Großteil aus sandigem Lehm. Auch lehmige Böden sind anzutreffen, wobei die meisten Teefelder eher auf sandigem Lehm angelegt sind. Die Böden weisen einen niedrigen ph-Wert auf (leicht sauer) und sind feucht, jedoch gut durchlässig. Viele der Teefelder unterhalb von bewaldeten Hängen angelegt. Dies begünstigt eine gute Versorgung mit Wasser und Nährstoffen, die hangabwärts in Richtung der Flüsse verläuft.

Geschmacksprofil

Je nach Teesorte und Herstellungsverfahren kann der koreanische Grüntee geschmacklich eher nussig, röstig oder eher umami, vegetal sein. In Regionen wie Boseong und der Insel Jeju, wo der Kutlivar Yabukita weit verbreitet ist, ähnelt der nach japanischem Vorbild hergestellte Grüntee einem japanischen Sencha mit seinen weichen Noten und dem typischen Umami Geschmack, der von erfrischenden Aromen begleitet wird, die an Kiefern erinnern. In Hadong, wo die Blätter der (semi)wilden Teepflanzen für die Grünteeproduktion verwendet werden, findet man oft eine ausgeprägte spritzige, fruchtige Süße im Abgang, unabhängig davon, ob eher röstige oder vegetale Noten dominieren und den Hauptcharakter ausmachen.

Kultivare/Varietäten

Teepflanzen kommen in natürlicher Form in Korea nicht vor. Die in Korea kultivierten und teilweise wild wachsenden Teepflanzen der Sinensis Varietät lassen sich genetisch in zwei Gruppen unterteilen, die Rückschlüsse auf ihre Herkunft ziehen lassen.  Bei der einen Gruppe handelt es sich um Teepflanzen, die auf die ursprünglichen Pflanzungen zurückgehen. Forscher gehen davon aus, dass diese chinesischen Ursprungs sind. Die andere Gruppe sind Teepflanzen, die aus Pflanzungen im 19. Und 20. Jahrhundert aus japanischem Pflanzenmaterial hervorgegangen sind.

In Hadong sind aufgrund der Historie besonders viele Pflanzen beheimatet, die auf ursprüngliche Pflanzungen zurückzuführen sind. Einer der ursprünglichsten Kultivare der Region wird als „Hadong cultivar“ bezeichnet. Da der Großteil der Teepflanzen in Korea generativ aus Samen vermehrt worden sind, ergibt sich eine große genetische Vielfalt. Die Zucht und Entwicklung von Kultivaren in zentralen Instituten spielt in Korea im Vergleich zu anderen Teeanbauländern bislang eine eher untergeordnete Rolle. Dafür sind im 19. und 20. Jahrhundert vermehrt Kultivare aus anderen Teeanbauländern, insbesonders aus Japan und China, in Korea eingeführt worden. Hier ist z.B. der japanische Kultivar Yabukita zu nennen. Dieser und andere „importierte“ Kultivare spielen allerdings in anderen Teeanbauregionen, wie z.B. Boseong eine größere Rolle als in Hadong.

Teesorten

Der größte Teil des produzierten Tees (ca. 95 %) ist grüner Tee, dessen Erntezeit sich nach dem Lunisolarkalender richtet. Ujeon, hergestellt aus der frühesten Ernte Mitte April, hat einen süßen, weichen Geschmack. Sejak wird Anfang Mai gepflückt und hat einen weichen, ausgeprägteren Geschmack. Außerdem der von süßen Aromen geprägte Joongjak, der Mitte bis Ende Mai geerntet wird. Die im Sommer bis Frühherbst gepflückten Grüntees werden in der Regel als Daejak bezeichnet und bringen im Vergleich zu den Tees aus der Frühjahrsernte ein wenig mehr bittere Noten mit sich.

Die übrigen 5 % machen u.a. Schwarztees, Oolong Tees sowie einige Teespezialitäten aus, die es in ihrer Art so nur in Südkorea gibt. In Hadong und anderen traditionellen Teeanbaugebieten Südkoreas werden beispielsweise nachfermentierte Tees hergestellt, die zwar aufgrund der Verarbeitung wie auch aufgrund ihres Charakters eine gewisse Ähnlichkeit zum chinesischen Pu Erh Tee haben, jedoch einige einzigartige Merkmale aufweisen.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

Anders als in anderen, vor allem den jüngeren Teeanbauregionen Südkoreas, wo der japanische Einfluss des 20. Jahrhunderts besonders groß war und ist, hat sich in Hadong die traditionelle Teeherstellungsmethode bewahrt.  Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die frischen Teeblätter – ähnlich wie bei der traditionellen chinesischen Teeverarbeitung – per Hand geröstet werden. Nach dem Pflücken der Blätter und Aussortieren unerwünschter Blätter sowie andere Teilen, werden sie in einer wokähnlichen Eisenpfanne unter häufigem Wenden auf 250℃ - 350℃ erhitzt. Im Anschluss kommen die gerösteten Blätter zum Abkühlen auf Strohmatten. Danach werden sie per Hand auf einer Strohmatte ähnlich wie Wäsche auf einem Waschbrett gerieben. Dieser Prozess des Röstens und Reibens wird mehrmals wiederholt. Es folgt ein erneutes Sortieren der Blätter, bevor die Blätter getrocknet und final bei ca. 80°C für zwei bis drei Stunden geröstet werden. Nach dieser abschließenden Röstung werden erneut unerwünschte Blätter und Stängel aussortiert und der Tee verpackt. Diese traditionelle Herstellung von handgeröstetem Tee dauert beginnend in der Nacht bis zum Tagesanbruch sieben bis acht Stunden.

Besondere Teezubereitung/Zeremonien

Dank verschiedener Einflüsse v.a. aus China und Japan hat sich in Südkorea eine ganz eigene Teekultur entwickelt. Diese hat eine Teezeremonie hervorgebracht, die sich „Darye“ nennt, was so viel wie „Etikette für Tee“ oder „Tee-Ritus“ bedeutet. Obwohl diese traditionelle koreanische Teezeremonie starke Ähnlichkeiten mit ihrem japanischen Vorbild aufweist - vor allem in den eleganten, choreografierten Bewegungen des Gastgebers, der den grünen Tee für seine Gäste zubereitet – weist sie auch einige einzigartige Elemente auf. Dazu gehören die helle, jadefarbene Seladon-Keramik, die zum Zubereiten und Servieren verwendet wird, sowie das Ritual, die Tasse Tee in nur drei Schlucken zu trinken, um sich wirklich auf die Aromen und den Geschmack des Tees und das Erlebnis der Zeremonie zu konzentrieren.

Insiderwissen

Hadong gehört weltweit zu den wenigen Teeanbaugebieten, deren Tee-Landwirtschaft als „Globally Important Agricultural Heritage System" (GIAHS) ausgewiesen wurde. Diese Auszeichnung, die im Jahr 2002 von der Food and Agriculture Organization of the United Nations ins Leben gerufen wurde, steht nicht nur für atemberaubende Naturlandschaften, sondern auch für landwirtschaftliche Praktiken, die in ländlichen Gebieten Lebensgrundlagen schaffen und dabei Biodiversität, widerstandsfähige Ökosysteme sowie Tradition und Innovation auf einzigartige Weise miteinander verbinden. Seit 2005 sind mittlerweile über 60 Systeme in mehr als 20 Ländern ausgezeichnet worden.

2017 hat auch die traditionelle Tee-Landwirtschaft Hadongs diese Auszeichnung erhalten, da sie bewährte traditionelle Methoden zur Bewirtschaftung der Teefarmen einsetzt, die natürliche Farmlandschaften erhält und es der Gemeinschaft, die auf eine 1.200 Jahre alte Historie zurückblickt ermöglicht, weiterhin Tee anzubauen.

Nach Angaben der FAO bewahren die Bewohner die überlieferte, charakteristische landwirtschaftliche Technologie und Kultur, die für ihre Region einzigartig ist, ohne die natürliche Umgebung zu vernachlässigen.

Boseong

Fläche
1.008 ha
Teesorten
Der größte Teil des produzierten Tees (ca. 95 %) ist grüner Tee.
Höhenlage
100 – 350 Meter
Boseong

Boseong

Boseong ist ein Landkreis in der im Südwesten Südkoreas gelegenen Provinz Süd Jeolla (auch Jeonnam genannt). Boseong liegt im Osten der Provinz entlang der Küste zur Koreastraße. Boseong wird auch als „green tea capital“ Südkoreas bezeichnet. Ca. 40-50 % des südkoreanischen Tees werden hier produziert.

Obwohl man davon ausgeht, dass Tee in Boseong bereits seit einigen Jahrhunderten wächst, kam der Durchbruch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Während der Besetzung Koreas durch die Japaner bemerkten diese, dass Boseong die perfekte Kombination aus Temperatur, Feuchtigkeit und Boden für den Teeanbau bot. Im Jahre 1937 wurde die erste kommerzielle Teeplantage errichtet (heute die „Daehan Dawon Tea Plantation“), primär um Tee für den japanischen Markt herzustellen. Die Produktion sollte allerdings Mitte des 20. Jahrhunderts nach der Kapitulation Japans zum Erliegen kommen. Die Felder wurden von Unkraut überwuchert und lagen jahrelang brach. 1957 kaufte der visionäre Unternehmer Jang Young-seob einen Teil des brachliegenden Landes und gründete mit der Daehan Dawon Tea Plantation die größte Plantage in der Gegend. Hier wurde die Produktion von grünem Tee in Süd Jeolla erstmalig wieder aufgenommen bis weitere Teeplantagen folgten. Heute ist Boseong eins der bekanntesten Teeanbaugebiete Südkoreas und beheimatet ca. 1.000 Teefarmer.

Fast ein Drittel des Ackerlandes in Boseong wird für den Teeanbau genutzt. Obwohl auch in Boseong traditionellerweise und vor allem für bessere Qualitäten per Hand geerntet wird, haben sich die maschinelle Ernte und Verarbeitung nach japanischem Vorbild immer weiter durchgesetzt.

Boseong ist vermutlich das Teeanbaugebiet Südkoreas, in dem man am besten das Aufeinandertreffen von Traditionen und Moderne beobachten kann. Dies lässt sich auch anhand den in Boseong praktizierten Verarbeitungsmethoden feststellen. Mehr dazu im Abschnitt „Besondere Teeverarbeitung/Tees“.

Haupterntezeit

Die besten Qualitäten werden von April bis Ende Mai/Anfang Juni geerntet. Mindere Qualitäten werden auch bis in den Spätsommer/ Frühherbst hinein geerntet.

Klima

Das Klima in Boseong ist im Sommer heiß und feucht, während die Winter kühl und trocken sind. Die jährliche Temperaturspanne ist geringer als im Norden des Landes, wo die strengen Winter den Anbau von Tee nicht ermöglichen. Boseong ist einer der regenreichsten Regionen in Südkorea. Die meisten Niederschläge fallen, bedingt durch den Sommermonsun, in der Zeit von Juni bis August. Der wärmste Monat ist der August.

Gelände/Lage

Boseong liegt an der Südostküste Südkoreas an der Tungyang Bucht. Abgesehen von wenigen flachen Gebieten an der Küste ist das Terrain Boseong hügelig bis gebirgig mit ein paar Bergen, deren Gipfel sich allerdings kaum mehr als 800 Meter über dem Meeresspiegel erheben. Der höchste Berg der Region ist der Jeamsan mit 807 Metern Höhe. Tee wird vorrangig an den Hängen der vielen Hügel angebaut. Boseong verfügt auch über viele Täler, unter anderem im Bereich des Boseong Flusses, der mittig durch den Landkreis fließt und in den Seomjin mündet. Das hügelige Terrain, auf dem der beliebte Tee der Region wächst, zieht Jahr für Jahr mehrere Millionen Besucher an.  

Böden

Die leicht sauren Böden in Boseng bestehen zu einem Großteil aus schluffigem bis sandigem Lehm. Die Bodentypen sind vorrangig Podsole mit rötlichgelber Färbung und lateritische Böden mit rotbrauner Färbung. Diese haben zwar in der Regel einen geringen Anteil an organischer Masse, sind aber dafür tief und durchlässig, was vor allem angesichts der großen Niederschlagsmengen in Boseong von Vorteil ist.

Geschmacksprofil

Je nach Teesorte und Herstellungsverfahren kann der koreanische Grüntee geschmacklich eher nussig, röstig oder eher umami, vegetal sein. In Regionen wie Boseong und der Insel Jeju, wo der Kultivar Yabukita weit verbreitet ist, ähnelt der nach japanischem Vorbild hergestellte Grüntee einem japanischen Sencha mit seinen weichen Noten und dem typischen Umami Geschmack begleitet von erfrischenden Aromen, die an Kiefern erinnern.

Kultivare/Varietäten

In Korea begann die Zucht und Entwicklung von Kultivaren an der Tea Experimental Station, Boseong, die 1992 gegründet wurde. Seitdem sind bereits verschiedene neue Kultivare entwickelt und freigegeben worden. Einige der populärsten Kultivare sind beispielsweise Bohyang, Myungseon, Chamnok, Seonhyang, Mihyang, Jinhyang und Oseon. Seitdem haben Zucht und Entwicklung von Kultivaren immer weiter an Fahrt aufgenommen. Der japanische Kultivar Yabukita spielt in Boseong nicht nur für die Teeherstellung eine bedeutenden Rolle, sondern auch als Elternpflanze für die Zucht neuer Kultivare.

Teesorten

Der größte Teil des produzierten Tees (ca. 95 %) ist grüner Tee, dessen Erntezeit sich nach dem Lunisolarkalender richtet. Ujeon, hergestellt aus der frühesten Ernte Mitte April, hat einen süßen, weichen Geschmack. Sejak wird Anfang Mai gepflückt und hat einen weichen, ausgeprägteren Geschmack. Außerdem der von süßen Aromen geprägte Joongjak, der Mitte bis Ende Mai geerntet wird. Die im Sommer bis Frühherbst gepflückten Grüntees werden in der Regel als Daejak bezeichnet und bringen im Vergleich zu den Tees aus der Frühjahrsernte ein wenig mehr bittere Noten mit sich.

Die übrigen 5 % machen u.a. Schwarztees, Oolong Tees sowie einige Teespezialitäten aus, die es in ihrer Art so nur in Südkorea gibt. In Hadong und anderen traditionellen Teeanbaugebieten Südkoreas werden beispielsweise nachfermentierte Tees hergestellt, die zwar aufgrund der Verarbeitung wie auch aufgrund ihres Charakters eine gewisse Ähnlichkeit zum chinesischen Pu Erh Tee haben, jedoch einige einzigartige Merkmale aufweisen.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

In Südkorea werden Grüntees sowohl nach der chinesischen Methode (Rösten) als auch nach der japanischen Methode (Dämpfen) (oder in einer Kombination aus beiden) hergestellt. Obwohl beide Methoden in Boseong praktiziert werden, wird der überwiegende Teil der Grüntees aus Boseong geröstet.  

Insiderwissen

Die Teefelder in Boseong sind eine äußerst beliebte Touristenattraktion in Südkorea. Die Region Boseong hat seit 1999 einen Anstieg der Besucherzahlen von fast 300 % verzeichnet. Auf der Liste „50 beautiful places to visit in South Korea“ von CNN Travel stehen die Teefelder von Boseong auf Platz 18. Auch die koreanische Filmindustrie hat die Teefelder von Boseong als Filmkulisse und Drehort für verschiedene Filme und TV-Dramen für sich entdeckt. Empfohlene Wanderrouten durch die Teefelder Boseongs führen an einigen der Drehorte vorbei, auf die mit Schildern hingewiesen wird.

Jeju

Fläche
341 ha
Teesorten
Der größte Teil des produzierten Tees (ca. 95 %) ist grüner Tee.
Höhenlage
0 – 500 Meter
Jeju

Jeju

Jeju ist sowohl die größte Insel als auch eine Provinz Südkoreas. Sie südlich und ein wenig westlich des Festlandes. Obwohl die Insel Jeju den größten Teil der Provinz ausmacht, umfasst die Provinz Jeju auch ein paar andere kleine Inseln. Die Insel beherbergt den höchsten Berg Südkoreas, den Hallasan, der als aktiver Vulkan eingestuft wird, obwohl seit einem Ausbruch rund 5000 Jahre vergangen sind. Entstanden ist die Insel durch den Ausbruch eines Unterwasservulkans vor ca. 2 Millionen Jahren.

Jeju ist das jüngste aller Teeanbaugebiete Südkoreas. Der Anbau von Tee begann hier erst in der Mitte der 1970er Jahre. Mittlerweile wird Tee in ca. 84 Teegärten angebaut. Von Anfang an hat man hier auf hohe Erträge, eine moderne industrielle Verarbeitung und mechanische Ernte abgezielt. Hinsichtlich der maschinellen Ernte wird dies vor allem durch die vergleichsweise großen Teefelder auf relativ flachem Terrain begünstigt.

Ein Großteil der koreanischen Tees wird für den heimischen Markt produziert. Tees aus Jeju gehen allerdings immer häufiger auch in den Export und werden dementsprechend auch vermehrt hierzulande angeboten.

Haupterntezeit

Die besten Qualitäten werden von April bis Ende Mai/Anfang Juni geerntet. Mindere Qualitäten werden auch bis in den Spätsommer bis Frühherbst hinein geerntet.

Klima

Der größte Teil der Insel hat ein feuchtes subtropisches Klima, das durch den Ozean stark gemildert wird. Es gibt eine Regenzeit von Juni bis September, aber dennoch reichlich Feuchtigkeit das ganze Jahr über. Aufgrund des Ozeaneffekts fällt auf der Insel im Winter viel Schnee. Dennoch bleiben die Temperaturen normalerweise über dem Gefrierpunkt, außer in den höheren Lagen. Im Schnitt fallen im Jahr 1.400 mm Niederschläge, wobei im Südosten mehr Regen fällt als im Nordwesten. Auch mit den Höhenlagen steigt die Niederschlagsmenge.

Gelände/Lage

Jeju ist eine vulkanische Insel, die vom Hallasan dominiert wird. Mit 1.950 Metern ist der Vulkan der höchste Berg Südkoreas. Er befindet sich im Zentrum der Insel.  Die Insel misst etwa 73 Kilometer in der Breite (von Ost nach West) und 41 Kilometer von Nord nach Süd. Der Bereich um den Vulkan selbst („Hallasan Nationalpark“) beheimatet etwa 46 kleinere, sogenannte „parasitäre Vulkane“. Weitere 260 sind in Gebieten mit Höhenlagen von über 200 m Höhe verstreut. Die Gesamtfläche der Insel Jeju beträgt 1.848 km2, von denen 55,3 % das Küstengebiet mit einer Höhe von weniger als 200 m über dem Meeresspiegel ausmacht. Die Höhenlagen fallen vom Hallasan im Zentrum der Insel in alle Richtungen ab, in Ost-West Richtung sanfter als in Nord-Süd-Richtung mit steileren Hängen.

Böden

Die Böden der Insel bestehen aufgrund ihrer vulkanischen Entstehung hauptsächlich aus Basalt und Lava. Vulkanische Asche ist als Bodengrundmaterial auf der gesamten Insel weit verbreitet. Die Böden auf der Insel haben die typischen Eigenschaften von Vulkanascheböden und im Allgemeinen einen hohen Gehalt an organischem Kohlenstoff, der jedoch je nach Bodentyp stark variieren kann. Zu den Bodentypen gehören braune Waldböden, dunkelbraun bis schwarz gefärbte vulkanische Ascheböden und dunkelbraune Böden ohne Vulkanascheanteile.

Geschmacksprofil

Je nach Teesorte und Herstellungsverfahren kann der koreanische Grüntee geschmacklich eher nussig, röstig oder eher umami, vegetal sein. In Regionen wie Boseong und der Insel Jeju, wo der Kutlivar Yabukita weit verbreitet ist, ähnelt der nach japanischem Vorbild hergestellte Grüntee einem japanischen Sencha mit seinen weichen Noten und dem typischen Umami Geschmack, der von erfrischenden Aromen begleitet wird, die an Kiefern erinnern. In Hadong, wo die Blätter der (semi)wilden Teepflanzen für die Grünteeproduktion verwendet werden, findet man oft eine ausgeprägte spritzige, fruchtige Süße im Abgang, unabhängig davon, ob eher röstige oder vegetale Noten dominieren und den Hauptcharakter ausmachen.

Kultivare/Varietäten

Dadurch, dass Jeju zu den jüngsten Teeanbaugebieten Südkoreas gehört, ergibt sich auch mit Blick auf die hier angebauten Kultivare ein anderes Bild als z.B. in Hadong, wo Tee schon seit mehr als 1.000 Jahren wächst. Obwohl die Besetzung Südkoreas durch Japan schon seit mehreren Jahrzehnten beendet war, blieb der Einfluss Japans auf den Teeanbau in Südkorea, insbesondere in den jüngeren Teeanbaugebieten wie Jeju. Der japanische Kultivar Yabukita gehört mit zu den bedeutendsten Kultivaren, die in Jeju angebaut werden. Seit kurzem gibt es ein von der Jeju Special Self-Governing Province Agricultural Research & Extension Services und Jangwon Co. Ltd. gemeinsames mit der Jeju National University ins Leben gerufenes „Teezuchtprogramm“. Im Rahmen des Programms wurde bereits einige neue Tee Kultivare entwickelt und freigegeben. Diese tragen beispielsweise die Namen „Jangwon no. 1“, „Keumseol“ und „Beachseol“.

Teesorten

Der größte Teil des produzierten Tees (ca. 95 %) ist grüner Tee, dessen Erntezeit sich nach dem Lunisolarkalender richtet. Ujeon, hergestellt aus der frühesten Ernte Mitte April, hat einen süßen, weichen Geschmack. Sejak wird Anfang Mai gepflückt und hat einen weichen, ausgeprägteren Geschmack. Außerdem der von süßen Aromen geprägte Joongjak, der Mitte bis Ende Mai geerntet wird. Die im Sommer bis Frühherbst gepflückten Grüntees werden in der Regel als Daejak bezeichnet und bringen im Vergleich zu den Tees aus der Frühjahrsernte ein wenig mehr bittere Noten mit sich.

Die übrigen 5 % machen u.a. Schwarztees, Oolong Tees sowie einige Teespezialitäten aus, die es in ihrer Art so nur in Südkorea gibt. In Hadong und anderen traditionellen Teeanbaugebieten Südkoreas werden beispielsweise nachfermentierte Tees hergestellt, die zwar aufgrund der Verarbeitung wie auch aufgrund ihres Charakters eine gewisse Ähnlichkeit zum chinesischen Pu Erh Tee haben, jedoch einige einzigartige Merkmale aufweisen.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

In Jeju ist der japanische Einfluss vermutlich am größten, was sich auch auf die Teeverarbeitung auswirkt. Während koreanische Grüntees traditionell vor allem in den historisch am bedeutsamsten Regionen wie Hadong geröstet werden, spielt das Dämpfen der frisch gepflückten Teeblätter in Jeju eine besonders wichtige Bedeutung. Koreanische Grüntees, die wie japanischer Sencha gedämpft werden, heißen in Südkorea Jeoncha. Ähnlich wie in Japan werden die besseren Qualitäten im Frühjahr in der Zeit während der ersten und zweiten Pflückung erzielt. In Jeju wird auch vermehrt Grünteepulver nach japanischem Vorbild hergestellt. Die koreanische Bezeichnung hierfür ist „Garucha“. Allerdings wird im Westen eher die japanische Bezeichnung „Matcha“ verwendet.

Insiderwissen

Jeju bietet neben der spektakulären Landschaft und dem einzigartigen kulturellen Erbe in den verschiedenen Klimazonen eine Vielzahl an beeindruckender Geologie, Vegetation und Tierwelt. Gleichzeitig ist Jeju auch die Heimat einer Fülle von lebendigen Traditionen, einschließlich des Dialekts und immaterieller Kulturgüter. Nicht zuletzt, weil die gesamte Insel einem riesigen vulkanischen Museum gleicht, trägt Jeju die dreifache Krone „Triple Crown“ der UNESCO, was die drei Auszeichnungen „UNESCO Global Geopark label“, „UNESCO Biosphere Reserve“ sowie „World Heritage label“ umfasst. Jeju ist die erste Region, welche die „Triple Crown“ Auszeichnungen erhalten hat.

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